Bestandesaufnahme Panzer 87 Leopard
Mit dem Rüstungsprogramm 1984 wurde die Beschaffung von 380 Panzer 87 Leopard (Pz 87 Leo) durch die vereinigte Bundesversammlung genehmigt. 35 Fahrzeuge wurden durch die Herstellerfirma Krauss-Maffei geliefert, die restlichen 345 Fahrzeuge wurden bis 1993 durch K+W in Thun in Lizenz gebaut. Mit dem Rüstungsprogramm 2006 wurden schliesslich 134 Fahrzeuge einem Werterhaltungsprogramm zum Panzer 87 Werterhaltung (Pz 87 WE) unterzogen. Was aber ist mit den verbleibenden 246 Panzer 87 Leopard geschehen? Eine Bestandesaufnahme:
Neubeschaffung Panzer 87 Leopard (RP 1984): 380
Umbau zu Panzer 87 Werterhaltung (RP 2006): 134
Umbau zu Genie- und Minenräumpanzer Leopard (RP 2006): 12
Umbau zu Schleppobjekten Panzer 87 Leopard: 10
Verwendung als Schiesspanzer durch armasuisse (W+T): 4
Verkauf an Krauss-Maffei Wegmann: 55
Verkauf an Rheinmetall Landsysteme (2010): 42
Verkauf an Kanada (2011): 12 [Link]
Kulturgut (1. Pz 87 Leo, 380. Pz 87 Leo, Pz 87 WE Prototyp 1): 3
Umbau zu Brückenlegepanzer Leopard (RP 2014): 12
Stillgelegte Panzer 87 Leopard: 96
Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) hat mit dem Rüstungsprogramm 2014 die Ausserdienststellung (Verkauf, Verschrottung) der stillgelegten 96 Panzer 87 beantragt. Als Begründung wurde angegeben, dass die 134 Panzer 87 WE ausreichen, um die mit der Weiterentwicklung der Armee (WEA) vorgesehenen Verbände auszurüsten. Das Parlament ist auf den Ausserdienststellungsantrag vorerst nicht eingetreten.
Um sechs Panzerbataillone mit jeweils zwei Panzerkompanien à 14 Kampfpanzer auszurüsten werden in der Summe 168 Kampfpanzer benötigt. Dazu kommen noch die Fahrzeuge für die Ausbildung der Truppe sowie eine logistische Umlaufreserve. Die 134 Panzer 87 WE reichen also mitnichten aus, um die vorgesehenen Verbände vollständig auszurüsten! Die Anzahl der Fahrzeuge hat sich nach der Anzahl Verbände zu richten, welche wiederum direkt abhängig von der Verteidigungsdoktrin ist. Das aktuelle Vorgehen von Departement und Armeeführung, die Anzahl Verbände anhand der Anzahl vorhandenen Panzer 87 WE zu definieren, ist schlichtweg falsch und zäumt das Pferd von hinten auf!
Die Offiziersgesellschaft der Panzertruppen setzt sich dafür ein, dass die stillgelegten 96 Panzer 87 Leopard als strategische Reserve im Besitz der Schweizer Armee verbleiben und in den kommenden Jahren einem Kampfwertsteigerungsprogramm unterzogen werden.
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